Dorfkirche Sieversdorf

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Kirchen
Die Kirche entstand vermutlich am Anfang des 13. Jahrhunderts, da sie aus behauenen Granitquadern erbaut wurde. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde das Oberteil des Turmes erneuert, wie die Wetterfahne mit der Jahreszahl 1683 unschwer erkennen lässt. Im 17. Jahrhundert erfolgten verschiedene Umbauten. So wurden die Fenster dem barocken Zeitgeschmack angepasst und eine Orgelempore geschaffen.

An der Südwand der Orgelempore finden sich Reste einer früh-mittelalterlichen Wandmalerei vom Ende des 14. Jahrhunderts. Die Bilder zeigen Adam und Eva nach der Vertreibung aus dem Paradies. Ein Wappenepitaph an der Wand zeigt die Ahnen- tafel des Friedrich von Strantz (1601 - 1671) und seiner Ehefrau Lukretia von Wulffen (1626 - 1712). Zwei Porträts und die Schrifttafel darunter erinnern an das Patronatsehepaar Ludolf Ehrentreich von Strantz (1660-1723) und dessen Ehefrau Elisabeth Charlotte von Strantz, geb. von Birckholz (1675 - 1718). Zwischen und über ihnen erhebt sich der als Sensenmann dargestellte Chronos, als Mahnung, der Endlichkeit des irdischen Daseins zu gedenken.

Die Farbgebung des Altarraums mit Sternenhimmel entspricht einer restauratorischen Analyse und war nachweislich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts so vorhanden. Kunsthistorisch bedeutsam ist der Schnitzaltar. Er wurde aus einer anderen Kirche eingefügt und besteht aus Teilen unterschiedlicher Zeit- und Stilepochen. Die zwölf katholischen Heiligenfiguren der Seitenflügel werden auf die Zeit zwischen 1400 und 1425 datiert. Die ursprünglich heiligen Jungfrauen wurden im Zuge der Reformation zu Aposteln umgeschnitzt, und man fügte ihnen Bärte an. Predella und Unterbau wurden bei der Restaurierung 2005 angefügt. Der alte Altar konnte nach dem Umbau im 19. Jahrhundert nicht mehr restauriert werden, an ihn erinnert heute nur das Altarmittelbild an der Südwand.

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